Ein Korbbogen besteht aus mehreren Kreisbögen mit unterschiedlichen Radien und wird in der Regel bei Straßeneinmündungen (Knotenpunkten) verwendet, um zwei sich kreuzende Fahrbahnränder zu verbinden. Häufig kommt hier ein dreiteiliger Korbbogen zum Einsatz, um dem Platzbedarf von größeren Fahrzeugen gerecht zu werden. Bei kleineren Straßen kann jedoch auch ein einfacher Bogen als Eckausrundung verwendet werden.
Korbbögen mit RZI Tiefbau konstruieren
Im Modul Straßenplanung des CAD-Add-ons RZI Tiefbau werden dreiteilige Korbbögen im Verhältnis 2-1-3 (R1-R2-R3) konstruiert. Dazu müssen die aufeinandertreffenden Achsen sowie der Fahrbahnrand, an den angeschlossen werden soll, ausgewählt werden. Zusätzlich wird der mittlere Radius (R2) angegeben. Alternativ kann ein einfacher Radius als Übergang definiert werden. Das Ergebnis wird automatisch beschriftet. Als dritte Variante steht die Erstellung eines dreiteiligen Korbbogens ohne Anschluss an einen vorhandenen Fahrbahnrand zur Verfügung.
Anschließend können Absteckpunkte erzeugt und ausgelesen werden.
Zur weiteren Ausgestaltung des Knotenpunkts können Fahrbahnteiler wie kleine Tropfen, große Tropfen, allgemeine Tropfen, Kreisinsel-Tropfen, Dreiecksinseln mit Keil und Dreiecksinseln mit Abbiegespur berechnet und gezeichnet werden. Entsprechend der RAS-K-1 88/93 lassen sich die Anfahrtssicht und Annäherungssicht darstellen.
Weitere Extras sind die Konstruktion von Fahrbahnmarkierungen wie Sperrflächen, diverse Beschriftungsmöglichkeiten und die Darstellung von Verkehrszeichen.
Manuellen Konstruktion von Korbbögen
Sollen Sie nicht auf die automatische Konstruktion durch RZI Tiefbau zurückgreifen wollen, können dreiteilige Korbbögen wie folgt gezeichnet werden:
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Bestimmen Sie die horizontale Distanz, die die Kurve überbrücken soll (=Spannweite). Verbinden Sie dafür Beginn und Ende der Eckausrundung (=Basislinie)
- Ermitteln Sie die Stichhöhe, also den maximalen Abstand der Ausrundung zur Basislinie.
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Teilen Sie die Spannweite in drei gleiche Segmente auf.
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Legen Sie den Kreismittelpunkt für jeden Segmentbogen so fest, dass die Übergänge zwischen den Segmenten nahtlos sind. Beachten Sie das Verhältnis der drei Radien (2:1:3)
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Zeichnen Sie jeden Segmentbogen mit dem entsprechenden Radius und Zentrum. Achten Sie darauf, dass die Segmente tangential zueinander verlaufen, um einen glatten Übergang zu gewährleisten.
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Verbinden Sie die Endpunkte der Segmentbögen, um den vollständigen Korbbogen zu erhalten.
Platzbedarf an Knotenpunkten prüfen
Um zu prüfen, inwieweit Knotenpunkte auch für verschiedenste Fahrzeugtypen befahrbar sind, können Schleppkurven berechnet werden. Teilweise werden dazu noch Schablonen verwendet. Diese berücksichtigen jedoch nicht den Platzbedarf abhängig von der Geschwindigkeit. Daher empfiehlt es sich, Schleppkuren dynamisch berechnen zu lassen.
Die Schleppkurven-Software von RZI Tiefbau bieten Ihnen hierzu nicht nur alle Fahrzeuge des FGSV-Katalogs, sondern auch einen Fahrzeugeditor, um eigene Fahrzeuge und für Schwerlasttransporte auch eigene Schwerlasten zu entwerfen. Es können Schleppkurven für verschiedene Geschwindigkeiten berechnet werden, selbst Rückwärtsfahrten können simuliert werden.